Wie alles begann
Viele kennen das: Sie wollen was Neues ausprobieren und wissen meist auch schon konkret was. Doch irgendwas hindert sie daran, sich sofort ins Abenteuer zu stürzen. Tatsächlich sind es in den seltensten Fällen die fehlenden Mittel, die sie zögern lassen. Vielmehr die eigenen Gedanken und Befürchtungen, die sich in der Regel dann im Nachhinein als ziemlich nichtig erweisen.
Ungefähr genauso fühlte sich auch Jakob, als er mit der Idee, die Süßlupine für die Lebensmittelproduktion zu kultivieren, an seine Familie herantrat. Es waren bereits zahlreiche Stunden an Recherche vergangen, in denen er sich intensiv mit dieser bislang eher als Viehfutter und Gründüngung verwendeten Pflanze auseinandergesetzt hatte. Wertvolles Videomaterial, dutzende Zeitschriften und detailreiche Fachliteratur waren dabei seine zuverlässigen Wissensquellen. Und obwohl sich immer wieder große Zweifel in ihm auftaten, ließ ihn das Thema einfach nicht los. Zum Glück, denn heute ist Jakob nicht nur unglaublich froh darüber, die weiße Lupine entdeckt zu haben, sondern ist auch sehr stolz darauf, für die (umwelt)bewusste Ernährung geeignete Produkte herstellen zu können.
Der überwiegend Milchvieh haltende Betrieb im Dunkelsteinerwald ist seit 1918 in Familienbesitz. Neuen Dingen eine Chance zu geben, stellt für die Familie also nicht unbedingt etwas Fremdes dar. Die Befürchtung saß dennoch tief, die pflanzenbetonte, proteinreiche Ernährung mit der Süßlupine könnte bloß ein schnell dahinschwindender Trend sein. Aber ungeachtet dessen gibt es immer wieder Menschen, die aus ganz anderen Gründen kaum bzw. gar kein Fleisch essen oder die meisten Proteinquellen verschmähen müssen. Strenge Veganer, Allergiker und Menschen mit rheumatischen Beschwerden oder einer starken Neigung zu Gicht suchen erpicht nach geeigneten, eiweißreichen Lebensmitteln. Die Möglichkeit, etwas mehr Abwechslung in der meist ohnehin sehr eingeschränkten Produktauswahl zu haben, ist daher sehr willkommen. Hinzu kommt der große Mehrwert der Süßlupine in der Landwirtschaft. Denn der Almerhof schätzt sehr die Vielfalt der bestäubenden Insekten, für die die Schmetterlingsblütler ein wahrer Segen sind. Lupinen blühen nämlich einen ganzen Monat lang und locken in dieser Zeit Tausende (Wild)bienen, Schmetterlinge und andere Summer zu den Feldern. So bestäuben sie nicht nur die Lupinen selbst, sondern sind für das gesamte umliegende Ökosystem von unschätzbarem Wert. Diese und viele weitere Aspekte sowie die unstillbare Neugierde bewogen Jakob dazu, letztendlich den Schritt zu wagen.
Nun ist Jakob sowohl in der Kultivierung und Weiterverarbeitung der weißen Lupine belesen, als auch in der praktischen Umsetzung erfahren. Angefangen hat er damit, aus dem Mehl der Samen Teigwaren herstellen zu lassen. Auch ein aromatischer Ersatzkaffee fand bald den Weg in sein gut durchdachtes Sortiment. Diese Produkte finden nach wie vor großen Anklang, was allen Beteiligten am Almerhof angesichts vorangegangener Zweifel ausgesprochen Freude bereitet. Das Augenmerk immer schon auf Nachhaltigkeit und vor allem Regionalität gelegt, haben sich Jakob und sein Team darauf spezialisiert, alternative Lebensmittel zu erzeugen, die genau diesen Anforderungen entsprechen. Um dabei auch ein wohltuendes Geschmackserlebnis garantieren zu können, verbringen sie viel Zeit damit, neue Kreationen zu entwerfen und Bestehendes zu optimieren. Der Almerhof setzt in jeder Hinsicht auf hochqualitative Partner aus der Nähe. Mit ihrer Hilfe entstehen überaus gesunde, umweltfreundliche und genussvolle Produkte aus zukunftssicheren Rohstoffen.
Gib auch du Neuem, dir Unbekanntem eine Chance. Nicht erst übermorgen, irgendwann oder vielleicht gar niemals, sondern am besten gleich jetzt. Denn im Grunde hast du dabei nichts wirklich zu verlieren. Ah, doch. Und zwar das Gefühl, das du hast, wenn du etwas richtig Geniales entdeckt hast und dich dann ärgerst, nicht schon früher davon erfahren zu haben.